Migration und öffentliche Bibliotheken in der Schweiz: Angebote für einen Viertel der Schweizer Bevölkerung
Im Einwanderungsland Kanada ist klar:
«Wenn die Immigration erfolgreich sein
soll, müssen Institutionen wie Bibliotheken für ihre Umsetzung sorgen.» (Jane Pyper, Toronto Public Library, zitiert in:
Kulturelle Vielfalt, Konzepte und Erfolgsfaktoren multikultureller Bibliotheksarbeit, hrsg.
von Jens Ingemann Larsen, Deborah L.
Jacobs, Ton van Vlimmeren, Bertelsmann
Stiftung, Gütersloh 2004, S. 8). Dass Immigration erfolgreich sein muss,
darüber sind sich heute auch in der
Schweiz Politiker, Soziologen und Pädagogen einig. Immerhin ist jeder vierte
Erwerbstätige hierzulande ausländischer
Herkunft. Offenkundig sind aber auch
die volkswirtschaftlichen Folgekosten
einer missglückten Integrationspolitik
am Ende des vergangenen Jahrhunderts.
13% der fremdländischen Schulabgänger haben zwei Jahre nach Ende der obligatorischen Schulzeit noch keine Anschlusslösung und weitere 8% befinden
sich in Zwischenlösungen (Gesamtdurchschnitt 5%). Das Risiko eines
«Dropouts» ist folglich für diese Bevölkerung hoch (Thomas Meyer, Risiken junger Migrantinnen
und Migranten auf dem Weg zu einer
Berufsqualifikation, Ungebildet in die
Wissensgesellschaft? in: terra cognita 3,
2003, S. 27).