Kommentare Abstract
2022/ Auf historischen Spuren

Archivwoche 2022 / Semaine des archives 2022 / Settimana degli archivi 2022

Kommentare Abstract

A l’occasion du centenaire de l’AAS, une semaine consacrée aux archives a précédé la Journée internationale des archives. De nombreuses Archives suisses ont mis en place des actions innovantes et amusantes pour se présenter au public. Au total, plus de 60 institutions ont participé à l’événement.

CMJN Banner Logo DE Archivwoche

Alle fünf Jahre öffnen die Schweizer Archive ihre Türen für das Publikum. Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums dehnte der VSA den traditionellen Archivtag zu einer ganzen Archivwoche aus und orientierte sich dabei an der Internationalen Archivwoche. 64 Archive aus 19 Kantonen präsentierten sich in der Pfingstwoche unter dem Motto «Archiv für alle» der breiten Öffentlichkeit. Sie zeigten, welche Angebote sie bereitstellen, wie sie arbeiten, vor welchen Herausforderungen sie aktuell – im Jahr 2022 – stehen und wie sie diese Chancen nutzen.

Die Archivwoche verfolgte das Konzept «hinaus-herein». Unter der Woche traten die Archive «hinaus», das heisst sie verliessen die eigenen vier Wände, um gegen Ende der Woche das Publikum «herein» zu bitten. Dieses Konzept ermöglichte den Archiven am Samstag einen klassischen «Tag des offenen Archivs» zu machen und dafür die Tage zuvor für kleine und gezielte Aktionen «auf der Strasse» zu nutzen.

ICA Logo

Les Archives étaient libres d’organiser des actions qui s’étendaient sur plusieurs jours ou de se limiter à un seul jour. Elles étaient également libres dans le choix des contenus qu’elles souhaitaient présenter. Elles ont ainsi montré leurs archives analogiques ou numériques, leurs offres, leurs locaux ou leur travail. L'objectif était d’entrer en contact avec la population et de rendre visible la diversité du paysage archivistique suisse.

Während sich viele Archive auf einen Tag konzentrierten, gestalteten einige eine ganze Woche. Das Staatsarchiv Uri zum Beispiel bot jeden Tag eine Veranstaltung an, vom Einführungsabend, über den Werkstattbericht eines Historikers zu einem Themenabend zur Fotografie im Historischen Museum bis zur einer Buchvernissage. Abschluss und Höhepunkt bildete der Tag des offenen Archivs.

Auch viele weitere Archive nutzten die ganze Woche und verliessen dabei die eigenen vier Wände. Besonders schön ist das Beispiel des Stadtarchivs Bern, das mit dem «Archiv-Pop Up im Zytglogge» buchstäblich zu den Leuten ging. Es verlagerte seinen Arbeitsplatz ins Archiv-Pop Up in den alten Telefonkabinen im Zytglogge und lud die Bevölkerung ein, den Archivmitarbeitenden bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen.

BE 01 IMG 20220610 154247

Auch viele weitere Archive nutzten die ganze Woche und verliessen dabei die eigenen vier Wände. Besonders schön ist das Beispiel des Stadtarchivs Bern, das mit dem «Archiv-Pop Up im Zytglogge» buchstäblich zu den Leuten ging. Es verlagerte seinen Arbeitsplatz ins Archiv-Pop Up in den alten Telefonkabinen im Zytglogge und lud die Bevölkerung ein, den Archivmitarbeitenden bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen.

Les Archives de l’Etat du Valais ont sillonné le canton afin d’expliquer leurs missions à la population valaisanne et de lui présenter quelques trésors d’archives liés à chacune des régions visitées. Elles se sont ainsi arrêtées à Brigue sur la Sebastiansplatz, à Sierre et à Monthey dans un centre commercial où elles ont exposé des documents d’archives et présenté le travail des archivistes.

Valais Centre commercial Sierre

Auch das Staatsarchiv Solothurn verliess die eigenen vier Wände und präsentierte sich unter der Woche mit einer Standaktion auf verschiedenen Märkten in Solothurn, Breitenbach, Olten und Grenchen. Das Staatsarchiv kam dabei mit vielen Passantinnen und Passanten ins Gespräch, die noch nie etwas von einem Archiv gehört hatten. Tatsächlich strömten anschliessen viele Besucherinnen und Besucher am Tag des offenen Archivs ins Staatsarchiv.

SO 01 00 20220604 100913

Auch das Staatsarchiv Solothurn verliess die eigenen vier Wände und präsentierte sich unter der Woche mit einer Standaktion auf verschiedenen Märkten in Solothurn, Breitenbach, Olten und Grenchen. Das Staatsarchiv kam dabei mit vielen Passantinnen und Passanten ins Gespräch, die noch nie etwas von einem Archiv gehört hatten. Tatsächlich strömten anschliessen viele Besucherinnen und Besucher am Tag des offenen Archivs ins Staatsarchiv.

Das Verlassen der eigenen vier Wände passierte oft nicht physisch, sondern in virtueller Form. Das Staatsarchiv Obwalden zum Beispiel wählte unterschiedliche Quellen aus und präsentierte sie in Sarnen virtuell an Orten, die mit den entsprechenden Quellen in einem Zusammenhang stehen. Per QR-Code erhielten Passantinnen und Passanten Informationen zu den Quellen auf ihr Smartphone. Am Tag des offenen Archivs präsentierte das Staatsarchiv die Quellen im Original. Dieses Angebot richtete sich nicht zuletzt an Schulklassen.

OW 01 IMG 2292

Quant aux Archives de la Ville de Genève, elles ont préparé une série de podcasts qui traitaient du métier d'archiviste et de ses enjeux, à l’exemple du parcours et de l’expérience de terrain de l’archiviste adjoint de la Ville de Genève de 2001 à 2020.

Geneve Enregistrement podcast

Unter dem Dach eines gemeinsamen Internetauftritts spannten die Zürcher Archive zusammen. Neben der ETH und der Universität luden das Staatsarchiv, die Stadtarchive Zürich und Uster, das baugeschichtliche Archiv, das Sozialarchiv, das Archiv für Zeitgeschichte, das Bildarchiv der ETH Bibliothek und das Archiv der Kantonalbank zu Rundgängen, Spaziergängen, Besichtigungen, Vorträgen, Podiumsgesprächen, Kinoabenden und weiteren Veranstaltungen ein.

ZH 01 20220611 170016

Quant aux Archives de la Ville de Genève, elles ont préparé une série de podcasts qui traitaient du métier d'archiviste et de ses enjeux, à l’exemple du parcours et de l’expérience de terrain de l’archiviste adjoint de la Ville de Genève de 2001 à 2020.

Unter dem Dach eines gemeinsamen Internetauftritts spannten die Zürcher Archive zusammen. Neben der ETH und der Universität luden das Staatsarchiv, die Stadtarchive Zürich und Uster, das baugeschichtliche Archiv, das Sozialarchiv, das Archiv für Zeitgeschichte, das Bildarchiv der ETH Bibliothek und das Archiv der Kantonalbank zu Rundgängen, Spaziergängen, Besichtigungen, Vorträgen, Podiumsgesprächen, Kinoabenden und weiteren Veranstaltungen ein.

Ce fut aussi le cas de plusieurs institutions d’archives vaudoises, à savoir les Archives cantonales, les Archives des communes de Lausanne, Prilly, Montreux, Morges, Vevey et Yverdon-les-Bains, la Fondation SAPA, les Archives de la construction moderne ainsi que le Musée romain d’Avenches, qui se sont regroupées pour offrir un programme riche et varié tout au long de la semaine. Elles ont non seulement mené des actions de médiation en ligne mais aussi organisé des expositions, visites guidées, balades historiques, ateliers pour le jeune public, appels aux dons d’archives et journées portes ouvertes.

Viele Archive haben ihre Aktionen auf einen Tag gebündelt. Auch dabei war es möglich die eigenen vier Wände zu verlassen, indem zum Beispiel ein sonst nicht im Fokus stehendes Aussendepot besucht werden konnte. Kreativ waren auch die Angebote vor Ort. Neben klassischen Führungen, gab es Einführungen ins Recherchieren, in die Familienforschung oder ins Ordnen des persönlichen Archivs.

Les Archives de la Commune de Milvignes par exemple proposaient le même jour une visite guidée du dépôt des archives communales à Colombier ainsi qu’un atelier d’initiation à l’encyclopédie Wikipédia pour mettre en valeur le patrimoine neuchâtelois.

«Book an archivist» hiess ein Angebot des Stadtarchivs Zug, also die Möglichkeit einer Archivarin oder einen Archivaren jene Frage zu stellen, die einem schon lange auf der Zunge brannte. Das Angebot verlagerte sich dann – wie bei vielen anderen Archiven – auf das informelle Gespräch bei Kaffee und Kuchen. Dieses persönliche Begegnen im Archiv nach langer Durststrecke war vielleicht das wertvollste Element der Archivwoche. Dieses Wiedersehen wird in Erinnerung bleiben.

Colombier Atelier Wikipedia

«Book an archivist» hiess ein Angebot des Stadtarchivs Zug, also die Möglichkeit einer Archivarin oder einen Archivaren jene Frage zu stellen, die einem schon lange auf der Zunge brannte. Das Angebot verlagerte sich dann – wie bei vielen anderen Archiven – auf das informelle Gespräch bei Kaffee und Kuchen. Dieses persönliche Begegnen im Archiv nach langer Durststrecke war vielleicht das wertvollste Element der Archivwoche. Dieses Wiedersehen wird in Erinnerung bleiben.

Baumgartner Alex

Alex Baumgartner

Alex Baumgartner leitet das Staatsarchiv des Kantons Obwalden. Von 2016 bis 2022 wirkte er im Vorstand des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und Archivare mit.

Chassot Marie Pascale TOSI PHOTOGRAPHY2021 08 15 DSC3640 160920217162864

Marie-Pascale Chassot

Marie-Pascale Chassot leitet das Archiv des Schweizerischen Roten Kreuzes. Seit 2019 wirkt sie im Vorstand des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und Archivare mit.

Abstract

Aus Anlass des 100-Jahre-Jubiläums dehnte der VSA den traditionellen Archivtag zu einer ganzen Archivwoche aus und orientierte sich dabei an der Internationalen Archivwoche. 64 Archive aus 19 Kantonen präsentierten sich in der Pfingstwoche unter dem Motto «Archiv für alle» der breiten Öffentlichkeit. Einmal mehr zeigten sich die Schweizer Archive kreativ in der Umsetzung. Sie präsentierten sich mit innovativen und witzigen Aktionen. Einige Archive konzentrierten sich dabei auf einen Tag des offenen Archivs. Andere Archive boten ein ganzes Wochenprogramm an und zeigten sich auch ausserhalb der eigenen vier Wände.

A l'occasion de son centenaire, l'AAS a étendu la traditionnelle Journée des Archives à une semaine entière d'archivage, en s'inspirant de la Semaine internationale des archives. Durant la semaine de Pentecôte, 64 services d'archives de 19 cantons se sont présentés au grand public sous la devise «Archives pour tous». Une fois de plus, les Archives suisses ont fait preuve de créativité dans la mise en œuvre. Elles se sont présentées avec des actions innovantes et amusantes. Certaines archives se sont concentrées sur une journée «archives ouvertes». D'autres archives ont proposé un programme hebdomadaire complet et se sont également montrées en dehors de leurs quatre murs.