Histoire de l'AAS (1997-2022) - Quand l'AAS fait de l'introspection et portraits croisés
La parole est donnée aux membres de l'AAS, présents à travers l’enquête de satisfaction de 2009. Elle est complétée par les témoignages croisés du président et des deux présidentes qui se sont succédé, entre 2001 et 2019, à la tête de l’AAS: Andreas Kellerhals (AFS/BAR), Anna Pia Maissen (StadtAZH) et Claudia Engler (BBB).
L’enquête de satisfaction de 2009
Afin de fixer les priorités du plan stratégique, le Comité, sous la présidence d’Anna Pia Maissen, lance, le 21 septembre 2009, une enquête de satisfaction, à travers le site de l’AAS. Le recours au sondage n’est pas une originalité, d’autres organes de l’AAS, la CDA, le CECO et le groupe de travail «Archives d’entreprises privées» y ont eu recours.
L’enquête a reçu un accueil favorable, fondamentalement positif, avec 38% de réponses, reflétant assez fidèlement les nuances du paysage archivistique et professionnel de la Suisse; 20% des réponses proviennent des Archives de Suisse romande contre 80% de Suisse allemande.
Le questionnaire était structuré de la façon suivante:
- Données statistiques (âge, sexe, environnement professionnel)
- Objectifs prioritaires du plan pluriannuel jusqu’en 2011
- Produits et services de l'AAS (avantages des groupes de travail, avantages des publications, avantages des offres de formation et de formation continue)
- Avantages des services tels que le lobbying, les prises de position et les relations publiques
Les résultats, publiés dans le Rapport d’activité de 2009, donnent des informations intéressantes sur le profil des archivistes, les prestations de l’AAS et sur les attentes des membres.
- La majorité des participants ont entre 20 et 59 ans, c’est-à-dire sont pleinement dans la vie professionnelle. 63% appartiennent au sexe masculin, 37% au sexe féminin.
- 98% des répondants plébiscitent la formation et 57% jugent la collaboration en matière de formation de haute priorité.
- L’AAS est encouragée à porter ses efforts principaux sur la formation de base et la formation continue, notamment cette dernière pour ce qu’elle apporte en qualité d’enseignants et en richesse d’expériences. Elle doit continuer à défendre le positionnement des archivistes dans la gestion des documents et à faire du lobbying.
- Les prestations de la Commission de formation et des groupes d’intérêt sont appréciées, en donnant leur préférence aux formations transversales sur les normes, l’évaluation et gestion des dossiers.
- Le site web est consulté avant tout pour son agenda et sa lettre d’information.
- Peu de remarques sont faites sur la publication arbido et son site, le Rapport d’activité ne retient guère l’attention.
- Parmi les services de l’AAS, le site web (en particulier le tableau d’affichage de l'AAS et l’agenda), ainsi que le bulletin électronique, ont été décrits comme prioritaires et extrêmement utiles.
Des propositions sont faites pour l’amélioration du Cours de base et la formation continue, la coordination et l’expansion des groupes de travail. Si son graphisme n'est pas en cause, le site est encore trop statique. Si le lobbying peut être étendu, il reste lié au service de milice.
Au terme de l’enquête, le Comité peut établir une stratégie d’actions en toute connaissance de cause, hiérarchiser les priorités et venir devant les membres, forts de leur appui.
Sous la loupe: trois ancien·ne·s président·e·s de l’AAS
Andreas Kellerhals (AFS/BAR), président de 2001 à 2007, Anna Pia Maissen (StadtAZH), présidente de 2007 à 2013, et Claudia Engler (BBB), présidente de 2013 à 2019, ont accepté de répondre à trois questions:
- Pourquoi avoir accepté de présider l’AAS durant 6 ans?
- Vos apports originaux à l’AAS
- Une phrase pour justifier la place de l’AAS
Andreas Kellerhals
- Mir schien der VSA eine zentrale Organisation im Archiv-Netzwerk, die nicht nur die staatlichen, sondern auch die vielen Spezialarchive vereinigt und somit sowohl für die professionelle Entwicklung des Archivwesens als auch als politisch aktive Lobbyorganisation wirken konnte und musste - und noch muss. Hier mitzuwirken hat mich fachlich und politisch interessiert und als Vertreter des grössten Archivs in der Schweiz schien es mir sinnvoll, durch aktive Mitwirkung einen Beitrag zu leisten.
- Es waren Jahre, in denen Archive und Archivierung von unterschiedlichster Seite in Frage gestellt oder mit falschen Stereotypen belegt worden sind, so dass Öffentlichkeitsarbeit ebenso wichtig war wie die Schärfung und Stärkung des Selbstbildes mittels einer Präzisierung des Verständnisses professioneller (speziell: digitaler) Archivierung: für die digitale Archivierung (Einsetzung des Ausschusses eArchiv, Zusammenarbeit mit der KOST), die Archivausbildung (Professionalisierungsschub mit dem Start des universitären Nachdiplomstudiums), die öffentliche Kommunikation (Modernisierung von ARBIDO) und das professionelle Selbstverständnis (Herausgabe der Archivpraxis) sind wichtige Entwicklungen möglich gemacht worden.
- Archive brauchen eine starke und progressive Stimme, die sich kompromisslos für kohärente Überlieferungsbildung und freien Zugang für alle zum Archivgut ausspricht und die professionelle Standards hochhält, um Archive in die sich laufend entwickelnde integrierte Informationssphäre eingliedern zu helfen - das kann und muss in der Schweiz der VSA, das kann und muss auf internationalem Niveau der Conseil International des Archives leisten.
Anna Pia Maissen
- Meine Motivation war, meine Leidenschaft und mein Engagement für meinen Traumberuf in einem grösseren Rahmen auszuüben und einen aktiven Beitrag für die gesamte Schweizer Archivlandschaft zu leisten. Meine langjährige Mitgliedschaft im VSA hatte mir den Wert der Kooperation, der Netzwerke und der gezielten Aus- und Weiterbildung aufgezeigt. Seit 2003 war ich Mitglied des VSA-Vorstandes, arbeitete in der Arbeitsgruppe Stadt- und Gemeindearchive sowie in der Denkgruppe Koordinierte Überlieferungsbildung mit, sodass mir die Entscheidung, das Präsidium des VSA zu übernehmen, als ich angefragt wurde, nicht schwer fiel. Mein Ziel war es, den VSA als inklusiven Berufsverband zu fördern, das Berufsbild der Archivar*innen auf den gesamten Document Life Cycle auszudehnen und als wichtigstes Netzwerk der Berufsleute weiter zu entwickeln, insbesondere Records Management.
- Meine bewusst eingesetzte Mehrsprachigkeit hat die Inklusivität der Mitglieder des VSA gefestigt. Während meiner Präsidialzeit ist die Mitgliederzahl stark angewachsen und hat sich vom ursprünglichen «Herrenklub der Staatsarchivare» (Originalton Dr. Hugo Hungerbühler, ehemaliger Stadtarchivar von Zürich und langjähriger Kassier des VSA) zu einem vielfältigen und diversen Verband mit Mitgliedern aus allen Archivarten weiter entwickelt. Das heisst auch, dass der Frauenanteil, parallel zu dem in den Archiven, auch im Verband stetig gewachsen ist. Das war mir als erste Kommunalarchivarin und zweite Frau (nach Laurette Wettstein, Staatsarchiv Waadt, 1974-1978) im Präsidium des VSA wichtig. Die Mehrsprachigkeit war für mich natürlich eine Herausforderung, insbesondere im Französischen, wo das Aufregendste war, wenn ich anlässlich von Veranstaltungen in der französischsprachigen Schweiz aus dem Stand eine Re- oder Duplik auf eine Rede improvisieren musste…! Es ist zusammen mit dem Vorstand gelungen, sowohl im Berufsbild wie auch im Verband im Sinn eines gesamten Document Life Cycle das Records Management als wichtigen Schritt in Bezug auf die Archivierung zu etablieren. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Records Management und Archivierung zusammengehören. Dazu gehörte, dass der VSA neu nach sorgfältiger Prüfung auch externe Aus- und Weiterbildungen unterstützte, damit eine grössere Reichweite erreichte und seinen Mitgliedern diversifizierte Kurse zu verbilligten Preisen anbieten konnte. Das Lobbying war mir ein besonderes Anliegen und wurde bewusst zur besseren Positionierung des VSA im politischen Umfeld verstärkt: der VSA hat sich während dieser Zeit in diversen Angelegenheiten, welche Aspekte der Archivierung betrafen, öffentlich verlauten lassen. Ich habe während meiner Präsidentschaft darauf geachtet, mich stets weniger in archivtheoretischer, sondern mehr in programmatischer Art öffentlich verlauten lassen. Meine Texte sollten dabei helfen, sich als Archiv und als Archivar*innen zu positionieren und zu ermutigen – dazu brauchte es Klartext und jemanden, der Position bezog, und das lieferte ich sehr gerne. Ohnehin sah ich es als meine Aufgabe, für meinen Beruf und meine Kolleginnen und Kollegen zu kämpfen. Ein Beispiel davon sind die Auseinandersetzungen mit den Kolleginnen vom BIS (heute: Bibliosuisse), mit denen wir sowohl die eidgenössische I+D-Lehre wie auch die Zeitschrift arbido betreiben. Dass z.B. arbido heute nicht eine reine Verbandspostille ist, wie es sich das BIS das gewünscht hatte, sondern eine digitale Fachzeitschrift ist, schreibe ich gern meiner Hartnäckigkeit zu. Das Wichtigste: der VSA als Netzwerk. Deshalb war mein Motto auch, bei Veranstaltungen als Erste da zu sein und als Letzte zu gehen – denn nur so blieb der VSA glaubwürdig. Und es war für mich in der Regel auch keine Anstrengung.
- Der VSA ist der Schweizer Berufsverband von und für Archivar*innen und ihre diversifizierten Archive.
Clauda Engler
- Als ich 2011 in den Vorstand des VSA gewählt worden war, rechnete ich keineswegs mit einer weiteren Wahl drei Jahre später in Glarus zur VSA-Präsidentin. Für mich galt es als Vorstandsmitglied zunächst, mich in die vielfältigen Themen des VSA einzuarbeiten, zumal ich mit der Burgerbibliothek Bern ein Kollektivmitglied repräsentierte, das sich nicht als «astreines» (Gemeinde-)Archiv herausstellte, sondern aus historischen Gründen mehr eine Chimäre war. Ja, liebevoll und augenzwinkernd wurde ich anfangs sogar als «Trojaner der Bibliotheken» begrüsst. Doch genau das war Ansporn und Verpflichtung zugleich: Zu zeigen, dass kleinere Archive mit einem mehr kulturhistorischen Auftrag neben den grossen und staatstragenden öffentlichen Archiven durchaus einen Beitrag für eine politisch aktiven, vielfältige Verband leisten können. Die Schweiz hat eine sehr vielfältige Archivlandschaft, das soll und darf sich im Berufsverband auch widerspiegeln.
- Während meiner Amtszeit 2014 bis 2019 standen verschiedene Aufgaben an, die der Vorstand anzugehen hatte. Zunächst galt es, eine Bestandesaufnahme des Verbandes zu erstellen, um daraus eine aktuelle Verbandsstrategie und ein entsprechendes Massnahmenpaket zu entwickeln. Eine wichtige Massnahme unter anderen war, den Kontakt und Informationsaustausch zwischen Vorstand und den Arbeitsgruppen, die extrem wertvolle Arbeit leisten, ja geradezu das Rückgrat des VSA bilden, zu vertiefen und sie nach Kräften von Seiten Vorstand zu unterstützen. Bessere Vernetzung und vor allem Koordinationsbedarf stand an bei den Delegationen des VSA in externen Gremien. Nach dem Vorsatz «weniger ist mehr» konzentrierte sich der damalige Vorstand auf politisch und strategische wichtige Engagements. Auch die Kommunikation mit den Mitgliedern galt es zeitgemäss anzupassen: Es entstand eine attraktive Website und Social media unterstützten neu den Austausch, selbst während der Jahresversammlungen! Anfangs eher skeptisch betrachtet wurde das Zusammenlegen von Jahresversammlung und Fachtagung. Die Teilnehmendenzahlen zeigten aber rasch, dass die Neuerung weder die Weiterbildung untergruben noch das Gesellige zu kurz kam, im Gegenteil. Ein Meilenstein war, dass nach lagen, zähen Verhandlungen die gemeinsam mit Bibliosuisse getragene Fachzeitschrift arbido gerettet und nun gemeinsam als online-Magazin weitergeführt werden kann.
- Die Zeit im VSA-Vorstand und als Präsidentin empfand dich als grosse Ehre und als bereichernde Aufgabe. Unglaublich, was ich in dieser Funktion alles gelernt habe! Die Aufgabe war aber nur zu meistern dank grossartigen und hoch kompetenten Kolleginnen und Kollegen im Vorstand, in den Arbeitsgruppen und in den Ausbildungsgremien. Ihnen allen sei für Ihr Vertrauen und Ihre wirklich wertvolle und vielfältige Unterstützung aufs Herzlichste gedankt. Ich hoffe fest, dass der VSA sich weiter positiv entwickelt, sich weiterhin so viele Kolleginnen und Kollegen neben ihren anderen beruflichen Aufgaben mit ihrem Fachwissen im Verband engagieren und dass die staatlichen und privaten Archivträger dieses Engagement mit einer Mitgliedschaft und Freiräumen für ihre Archivarinnen und Archivaren unterstützen.
Histoire de l'AAS (1997-2022)
- Situation et contexte (introduction)
- L'association et ses organes
- Commissions, groupes de travail, groupes d'intérêt
- Coordination dans le domaine de l'archivage électronique
- Les instruments de la gouvernance
- Le dossier phare de la formation
- Introspection et portraits croisés
- Etre visible et écoutée!
- Les années de la maturation professionnelle (conclusion)
- Annexe: Tableaux avec détails
- Annexe: Sources et sitographie
- Annexe: Bibliographie
Résumé
- Français
- Deutsch
La parole est donnée aux membres de l'AAS, présents à travers l’enquête de satisfaction de 2009. Elle est complétée par les témoignages croisés du président et des deux présidentes qui se sont succédé, entre 2001 et 2019, à la tête de l’AAS: Andreas Kellerhals (AFS), Anna Pia Maissen (StadtAZH) et Claudia Engler (BBB).
In der Zufriedenheitsumfrage von 2009 erhalten die VSA-Mitglieder das Wort. Der Präsident und die beiden Präsidentinnen, die zwischen 2001 und 2019 an der Spitze des VSA standen, berichten über ihre Erfahrungen: Andreas Kellerhals (Schweizerisches Bundesarchiv), Anna Pia Maissen (Stadtarchiv Zürich ZH) und Claudia Engler (Burgerbibliothek Bern).