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2014/4 FH-Bibliotheken – eine dynamische Entwicklung!

Eine Bibliothek auf der Höhe der Zeit – Die neue Campusbibliothek Brugg-Windisch

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Vor zwei Jahren betrieb die Fachhochschule Nordwestschweiz im Kanton Aargau noch eine Handvoll Bibliotheken. Mit der Zusammenlegung von ehemals vier eigenständigen Ausleihen zur neuen Campusbibliothek Brugg-Windisch verfügt der Standort 2014 über bedeutend mehr Medien. Dies ist nur eine Veränderung von vielen.

Noch immer liegt dieser typische Duft in den Gängen, der jeden Neubau kennzeichnet. Es riecht nach Farbe, Verputz und Holz. Der jüngste Spross der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), der Campus Brugg-Windisch, ist seit September 2013 in Betrieb. Nur wenige Monate vor der geplanten Eröffnung hatte ein Feuer Schäden in Millionenhöhe verursacht und weite Teile des Neubaus in Mitleidenschaft gezogen. Ein Jahr später erinnert nichts mehr an den folgenschweren Brand. Vielmehr beeindruckt der 25000 Quadratmeter grosse Glas- und Betonkomplex, bestehend aus zwei Gebäuden, durch seine funktionale Architektur. Neben einem weitläufigen Campus-Saal, der Platz für Kongresse und kulturelle Anlässe bietet, wird der Bibliothek am meisten Raum gewährt.

Im Eingangsbereich springt sofort die breite Wendeltreppe ins Auge, die sich in der Mitte des Raums emporwindet und drei Stockwerke erschliesst. Lang gezogene Fensterfronten, helle Wände und Regale prägen das Bild. Auf jeder Etage gibt es eine Leseecke mit Sesseln, die zum Verweilen einladen. Rund 200 Arbeitsplätze und 22 Computerstationen sind inselartig auf den Stockwerken sowie an den Galerien entlang der Wendeltreppe verteilt. Architekt Michael Schmid von «Büro B» bezeichnet den gewundenen Aufstieg als «das eigentliche Markenzeichen» der Bibliothek. Das Berner Architekturbüro zeichnet sich verantwortlich für die Planung des gesamten Campus.

Ein Raum der Ruhe

Im vergangenen Jahr wurden in Windisch mehr als 100 000 Medien von vier verschiedenen Bibliotheken zusammengeführt (Bibliothek für Schule und Bildung Aarau, Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Brugg, Hochschulbibliothek Technik/Wirtschaft Windisch sowie der FHNW-Bestand der Mediothek des Bildungszentrums Zofingen). Der heutige Bestand umfasst Fachliteratur für die Hochschulen für Pädagogik, Wirtschaft sowie Technik. Die Bibliothek ist für rund 3000 Studierende und 1000 Dozierende nicht nur Wissenslieferantin, sondern zugleich ein praktischer und noch wichtiger – ein lärmfreier Arbeitsort. Darin sieht Bibliotheksleiterin Isabel Dahinden einen der Hauptunterschiede zu den vier ehemaligen Standorten: «Früher waren die Bibliotheken eher ein Ort, an dem viel und laut geredet wurde.» Hier habe ein Wandel stattgefunden. «Die Studierenden sind froh, wenn sie sich bei uns zurückziehen und in Ruhe arbeiten können», sagt Dahinden. Auch die Angestellten hätten sich an diese neue Situation erst gewöhnen müssen.

Kurz vor Mittag ist die Bibliothek gut frequentiert. Trotzdem geht es nahezu geräuschlos zu und her. Unter den Anwesenden findet sich auch der eine oder andere Zürcher ETH-Student, der das grosszügige Platzangebot und die Ruhe in Brugg den überfüllten Lesesälen der Stadt vorzieht.

Neue Klassifikation mit Vorteilen

Die Campusbibliothek beschäftigt zehn Angestellte, die sich 840 Stellenprozente teilen, welche aus den vier bisherigen FHNW-Bibliotheken zu einem neuen Team zusammengeführt wurden. Die Teambildung sei eine Herausforderung gewesen, sagt Dahinden. Hinzu kamen die neue Arbeitsumgebung und die Umstellung auf die Regensburger Verbundklassifikation (RVK). Zuvor wurde mit der Universellen Dezimalklassifikation (UDK) gearbeitet, welche leider nicht mehr weiter gepflegt werde. Der Vorteil des Regensburger Verbunds sieht Dahinden im Mitspracherecht und der Anpassungsmöglichkeit. Die RVK erfordere jedoch eine «andere Art, zu denken».

Vom «stillen Kämmerchen» an die Beratungstheke 

Mit einer automatischen Medienrückgabe und elektronischen Ausleihstationen ist die Bibliothek auf der Höhe der Zeit. Alle Medien sind mit einem RFID-Transponder (radio-frequency identification) ausgestattet und somit auch gegen Diebstahl geschützt. Muss man sich vor lauter Technik nun Sorgen um die berufliche Zukunft der Bibliothekarinnen und Bibliothekare machen? Dem sei nicht so, sagt Dahinden. Die Arbeit habe sich mit der Digitalisierung zwar deutlich verändert, sie sei aber nicht weniger, sondern komplexer geworden. Während sich die Mitarbeitenden früher eher im «stillen Kämmerchen» mit der Bereitstellung ihrer Bestände beschäftigten, bieten sie heute den Studierenden und Dozierenden vermehrt Unterstützung, um die Orientierung im Informationsdschungel nicht zu verlieren. Sie sind die Fachpersonen für gedruckte wie auch für elektronische Medien. Das Zusammenspiel von neuster Technik, kompetentem Personal und moderner Architektur bilden ein solides Fundament für die Zukunft der Campusbibliothek.

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Michèle Fröhlich

Studierende Journalismus und Organisations-kommunikation, ZHAW 

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Adrian Portmann

Studierender Journalismus und Organisations-kommunikation, ZHAW 

Résumé

Il y a deux ans, la Haute école spécialisée du Nord-Ouest de la Suisse (Argovie), gérait encore plusieurs bibliothèques. La fusion des quatre anciens prêts autonomes en une seule bibliothèque du campus Brugg-Windisch a permis au site de disposer de nettement plus de médias en 2014. Grâce au système de remise automatique des documents et aux guichets de prêt électronique, la bibliothèque est dans l’air du temps. Tous les médias sont dotés d’un transpondeur RFID (radio-frequency identification) et sont donc également protégés contre le vol. Si le travail a profondément changé avec la numérisation, il ne s’en est pas trouvé simplifié pour autant. Il est même devenu plus complexe. En effet, tandis qu’autrefois les collaborateurs travaillaient à leurs fonds dans de «petites pièces tranquilles», ils apportent aujourd’hui un soutien accru aux usagers, afin que ceux-ci ne se perdent pas dans la jungle de l’information. Ils sont les professionnels chargés des médias imprimés et électroniques. L’interaction des techniques les plus récentes, d’un personnel compétent et d’une architecture moderne forme une base solide pour l’avenir de la bibliothèque de ce campus.