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Informationskompetenz – Schlüsselqualifikation für Spezialisten, Notwendigkeit für Nutzer
2007 / 4Table des matières 2007 / 4 Table des matières
Informationskompetenz ist ein wichtiges Stichwort in der Diskussion um die Schlüsselqualifikationen rund um den Zugang zur Informationsgesellschaft. Bei der Beantwortung der Frage, welche Fähigkeiten notwendig sind, um die Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu bewältigen, wird der effiziente und bewusste Umgang mit Informationen an erster Stelle genannt. Diese Fähigkeiten beziehen sich auf das Erkennen eines situativen Bedarfs an Informationen, ihrer Lokalisation, ihrer Suche, ihrer zielgerichteten Selektion durch Analyse, Evaluation und ihrer zweckoptimierten Gestaltung sowie Präsentation.
Neue Konzepte wie Teaching Library oder Technologien wie das Web 2.0, die gezielte Nutzung von digitalen Bibliotheken und neue Formen der kollaborativen Wissensentwicklung werden in der Diskussion um moderne Lehr- und Lernformen heiss debattiert, wie die Vernehmlassung um das neue Maturanerkennungsreglement zeigt.
Wissenschaftskommunikation, Teamarbeit und Wissensaustausch im Berufsleben werden zu eigentlichen Wettbewerbsvorteilen in einer globalisierten Wirtschaft. Kollaborative Arbeitsstile bei flachen Hierarchien gewinnen in der neuen, informationell vernetzten Arbeitsumgebung an Bedeutung.
Informationseinrichtungen wie Archiven, Bibliotheken und Dokumentationsstellen kommt in diesem Prozess eine neue Rolle zu. Sie können mit ihren Dienstleistungen und Angeboten Studierende und Forschende bei der Informationsbeschaffung nicht nur unterstützen, sondern auch zur Vermittlung der dazu benötigten Kenntnisse beitragen, wie die benötigten Informationen beschafft werden können.
Die Vermittlung von Informationskompetenz ist nicht nur ein Thema in Hochschule und Wirtschaft, sondern ist auch an Mittel- und Grundschulen von zunehmender Wichtigkeit. Vermittlungspartner für die Schulen sind primär die Schulbibliotheken und die Öffentlichen Bibliotheken. Fachinformationszentren, Verlage, Hosts sowie Content-Anbieter fördern den Gebrauch elektronischer Informationsquellen durch Lehrer und Schüler. Trotz einigen lokalen Ausnahmen sind die Angebote der Bibliotheken und Informationseinrichtungen zur Vermittlung von Informationskompetenz vor Ort an den Schulen in der Schweiz zu wenig vorhanden. Vorhandene Angebote werden im Unterricht nicht systematisch genutzt. Seit dem Ende des letzten Jahrhunderts werden auch Fachleute mit Informationskompetenz gezielt in der Berufslehre ausgebildet.
Es ist Zeit, um Rückschau zu halten. Wo sind die I+D-AssistentInnen mit abgeschlossener Berufslehre geblieben? Wie gut gelang ihnen der Übergang von der Lehre ins Berufsleben? Dieses Heft will eine breitere Diskussion rund um das Thema Informationskompetenz anstossen.