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Das Internet nimmt eine immer wichtigere Rolle bei der Suche und der Bereitstellung wissenschaftlicher Inhalte ein. Archive, Bibliotheken, Museen und andere kulturelle Einrichtungen sind als Kulturgut bewahrende und Kultur vermittelnde Institutionen von dieser Entwicklung direkt betroffen und zum Handeln herausgefordert. Bestrebungen, sogenannte Kulturportale auf nationaler oder supranationaler Ebene zu etablieren, die den Zugang zum wissenschaftlichen und kulturellen Erbe eines oder mehrerer Länder erleichtern möchten, sind in diesem Zusammenhang zu sehen – beispielhaft seien etwa das Kulturportal «Michael» oder die «Europeana» genannt.

E-lib.ch, die Elektronische Bibliothek Schweiz, möchte das «Schweizer Portal für umfassende wissenschaftliche Informationsrecherche» im Sinne eines «Single point of access» sein und die Integration vorhandener sowie neuer Inhalte und Angebote im Internet vorantreiben. Das Innovationsprojekt e-lib.ch vereint verschiedene Teilprojekte, von denen wir Ihnen im vorliegenden Themenheft von arbido einige vorstellen möchten. Einen Schwerpunkt haben wir dabei auf diejenigen Projekte gelegt, die ein für die Nutzer und Nutzerinnen direkt zugängliches Onlineangebot als Ergebnis haben, also Portalangebote im eigentlichen Sinne. Dabei handelt es sich sowohl um Projekte, denen Digitalisierungsvorhaben zu- grunde liegen (wie z.B. e-rara.ch oder e-codices) als auch um Metasuch- bzw. Fachportale (wie z.B. das Kartenportal.CH oder swissbib), mit deren Hilfe die Zugänglichkeit zu schon vorhandenen Inhalten verbessert werden soll. Andere Projekte zielen dagegen darauf ab, diese Dienste möglichst benutzerfreundlich zu gestalten – so etwa das Projekt ELibEval, das in diesem Heft mit dem Kriterienkatalog zur Evaluierung von Onlineauftritten «BibEval» vorgestellt wird. Auch das Projekt Multivio, das die Wiedergabe von Onlineinhalten unterschiedlicher Formate erleichtern soll, hat den Komfort der Nutzer und Nutzerinnen im Auge. Mit dem Projekt RODIN dagegen soll ein Tool zur Verfügung gestellt werden, das eine benutzerdefinierte Suche in heterogenen Informationsquellen ermöglicht.

Die anfänglich bis 2011 dauernde Förderung von e-lib.ch durch den Bund ist inzwischen bis 2012 verlängert worden. Das Ende der ursprünglichen Laufzeit haben wir zum Anlass genommen, uns im vorliegenden Heft beinahe ausschliesslich diesem umfangreichen Projekt und seinen Teilprojekten zu widmen. Dabei sind wir uns durchaus bewusst, dass e-lib.ch nicht das einzige Rechercheportal ist, das in den letzten Jahren entstanden ist.

Wie gross die Vielfalt und das Angebot an Internetportalen zwischenzeitlich ist, zeigt die Tatsache, dass ein weiteres Heft von arbido zu diesem Thema in Planung ist – dort möchten wir Ihnen Projekte ausserhalb von e-lib.ch, vor allem aus dem archivischen Bereich, präsentieren, und dabei auch einen Blick in das benachbarte Ausland werfen. Schon in diesem Heft blicken wir über die Grenze und stellen Ihnen neben den e-lib.ch-Projekten auch das Projekt «Lotse» der Bibliotheken in Münster und Hamburg vor.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Heft das Gesamtprojekt e-lib.ch und einige seiner höchst interessanten Teilprojekte näher zu bringen und wünschen eine spannende Lektüre!