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2012/4 Social Media und Bibliotheken

Netvibes: ein Tool für Informationsmanagement

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Seit einigen Jahren ist der Begriff Library 2.0 in aller Munde. Eine Vielzahl von Publikationen widmet sich dem Thema. Das Web 2.0 – das Mitmachweb – soll auf die Bibliotheken übertragen werden. Dieses «Mitmachen» umzusetzen gestaltet sich jedoch als schwierig und wird kaum angewendet. Dagegen können einige Web2.0-Tools relativ einfach von Bibliotheken genutzt werden, um verschiedene Dienstleistungen zu erbringen und vielfältige Inhalte auf den jeweiligen Websites darzustellen. Eines dieser Werkzeug ist Netvibes. In diesem Artikel wollen wir aufzeigen, wie dieser Dienst für eine Bibliothek genutzt werden kann.

Mit Netvibes (www.netvibes.com) las­sen sich auf einfache Weise personalisierte Startseiten im Internet zusam­menstellen.

Der Nutzer kann in selbst gestalteten Modulen RSS-­Feeds, E­-Mail­-Nachrichten, Suchfelder von Suchmaschinen, Podcasts, Bookmarks von delicious (www.delicious.com/geobib), Flickr-­Fo­tos, To-­Do­-Listen, Notizzettel, Wettervor­hersagen und viele andere dynamische Inhalte auf einer Seite zusammenfassen und per Drag & Drop in Spalten und Tabs ordnen. Wird der Browser geöffnet und ist die selbst zusammengestellte Netvi­bes­-Seite als Startseite definiert, sind auf einen Blick alle relevanten und interes­santen Meldungen sichtbar.

Bibliotheken nutzen Netvibes auch als Dienst für ihre Benutzer. Übersichtlich auf einer Seite zusammengestellt kön­nen alle wichtigen Informationen ge­funden werden.

Beispiele: 

  University of Sheffield Library: www.netvibes.com/universityofs... 

  Dublin City Public Libraries: www.netvibes.com/dublincitypub... 

  Literaturverwaltung im Fokus: www.netvibes.com/literaturverw... 

  Virtuelle Genderbibliothek Berlin:www.netvibes.com/genderbibliothek#Genderbibliothek 

 internet library sub­saharan Africa (ilissAfrica): www.netvibes.com/ilissafrica

Im Folgenden zeigen wir, wie die Bib­liothek des Geographischen Instituts der Universität Zürich eine Netvibes­ Seite erstellt hat, die ihren Mitarbeiten­den und Studierenden die jeweils neus­ten Inhaltsverzeichnisse der für sie re­levanten Zeitschriften auf einen Blick darstellt.

1. Netvibes öffnen und einrichten

Als Erstes wird www.netvibes.com ge­startet. Durch einen Klick auf «Einlog­gen» oben rechts öffnet sich eine neue Seite, wo auf der rechten Seite auf «Re­gistrieren» geklickt werden kann.

Nachdem Nutzername, E-­Mail­-Adresse und Passwort ausgefüllt sind, erhält man ein E­-Mail von Netvibes mit einem Link, um die Registrierung abzuschliessen und das Benutzerkonto zu aktivieren.

Beim ersten Öffnen der registrierten Seite klickt man oben rechts auf das aufklappbare Menu Dashboard und wählt «Neu».

In den folgenden Schritten gibt man dem Dashboard einen Namen, wählt ein passendes Bild, ändert die Einstel­lungen und passt das Layout den eige­nen Wünschen an.

2. Inhaltsverzeichnisse hinzufügen

Sobald alle personalisierten Einstellun­gen vorgenommen worden sind, wird das Dashboard mit Inhalten gefüllt. In diesem Fall mit den Inhaltsverzeichnis­sen von geografischen Fachzeitschriften.

Dazu wechselt man auf die Webpa­ge von JournalTOCs: www.journaltocs.hw.ac.uk.

Dort klickt man rechts in «view all» bei Top Subjects und dann, in unserem Beispiel, auf «Geography». Alle Zeit­schriften, deren Inhaltsverzeichnisse dargestellt werden sollen, werden aus­gewählt. Danach wird in der oberen Leiste auf «Search» geklickt.

Durch Anklicken der Zahl der gewählten Journals («You are following x Journals») öffnet sich die Seite mit den ausgesuchten Zeitschriften. Ganz unten, am Ende der erstellten Liste wählt man «Save & Export.

Die Datei wird nun auf der Harddisk des Computers abgelegt. Wichtig ist es, sich den Namen der Datei und den Speicherort zu merken.

Zurück in Netvibes wird mit Klick auf «Inhalte hinzufügen» und «Feed hin­ zufügen» ein Eingabeschlitz geöffnet. Darunter erscheint: «OPML: Importie­ren». Damit importiert man die aus Journal-TOCs exportierte Datei und er­hält alle Inhaltsverzeichnisse der aus­gewählten Zeitschriften im Dashboard als RSS-­Feed. Dadurch werden sie au­tomatisch aktuell gehalten.

Mit Drag & Drop können die einzelnen Module innerhalb des Dashboards ver­schoben und nach eigenen Präferenzen angeordnet werden. Zeitschriften, wel­che nicht in Journal-TOCs aufgeführt sind, können von Hand mithilfe ihrer RSS-­Feeds beigefügt werden.

Will man nun die Inhalte öffentlich stel­len, klickt man im neu erstellten Tab auf das kleine Dreieck rechts, worauf sich darunter ein Fenster öffnet. Hier den Button «Share» wählen und unter dem Reiter «Auf ihrer persönlichen Seite an­ zeigen» den Link kopieren. Dann in der oberen rechten Ecke Dashboard öffnen und «Dashboard verwalten» wählen. Da klickt man auf die betreffende Seite und wählt den Button «Ihre öffentliche Seite aktivieren». Speichern und nun sind die erstellten Seiten von überall her einseh­bar.

Die von uns erstellte Seite sieht so aus: www.netvibes.com/geobib

3. Weitere Ideen zum Einsatz in Bibliotheken

Sehr nützlich kann der Einsatz von Net­vibes in Schulungen sein, indem dort mit den jeweils neusten Einträgen die Veranstaltung ergänzt und aktuell ge­halten werden kann.

Auf www.netvibes.com/geobib­ik bie­ten wir den Studierenden weitere Infor­mationen zu Informationskompetenz an.

www.netvibes.com/literaturverwal­tung ist ähnlich aufgebaut und gibt weitere Möglichkeiten zur Literaturver­waltung an. 

Ausserdem ist es möglich die gesam­melten Links von Delicious in Netvibes übersichtlicher darzustellen wie z.B. die Mediothek IBM. (www.netvibes.com/mediothek_ibm#Links_auf_deli­cious)

4. Fazit

Aus unserer Sicht ist Netvibes ein nütz­liches Web 2.0 Tool für Bibliotheken. Es bietet umfangreiche Möglichkeiten,um Inhalte anzuzeigen, welche die Nutzer bei ihrer Informationsbeschaf­fung und ­weiterverarbeitung unter­ stützen können.

Die relativ einfache und leicht ver­ständliche Anwendung macht es auch für Bibliotheken mit eingeschränkten personellen Ressourcen möglich, in nützlicher Zeit einen Mehrwert zu schaffen.

Wir können uns nur Prof. Dr. Rudolf Mumenthaler anschliessen, der auf seiner Homepage (http://ruedimu­menthaler.ch/) unter dem Titel «No New Technologies in Libraries» schreibt: «...the technologies are alrea­dy here, libraries have now the task to use them in order to create new acade­mic services and products.» 

Abstract

Le terme Library 2.0 est sur toutes les lèvres depuis quelques années. A tel point que l’on ne compte plus les publications qui lui sont consacrées. Les bibliothèques doivent elles aussi se mettre au Web 2.0, ou «Web participatif». Mais mettre en œuvre une telle participation dans toutes ses dimensions ne va pas de soi. En revanche, certains outils du Web 2.0 peuvent être relativement facilement utilisés par les biblio-thèques pour servir diverses prestations et présenter des contenus variés sur leur homepage.

L’un de ces outils s’appellent Netvibes (www.netvibes.com) et permet de configurer de manière simple des pages internet personnalisées. L’utilisateur peut rassembler et classer par drag & drop, en colonnes et tabs, de nombreux contenus dynamiques ainsi que des modules RSS- Feeds, actualités E-mail, champs de recherche pour machines de recherche, podcasts, bookmarks de delicious (www.delicious.com/geobib), photos Flickr, listes de tâches, prévisions météo, etc. Lorsqu’on ouvre le browser et que les pages Netvibes que l’on a composées soi-même sont définies comme homepage, alors toutes les informations pertinentes et intéressantes apparaissent en un clin d’œil. Des bibliothèques utilisent également Netvibes comme service pour leurs usagers, qui disposent ainsi de toutes les informations importantes sur une seule page. L’utilisation de Netvibes peut également être très utile dans les cours de formation: les nouvelles entrées concernant la session y viennent compléter les informations existantes, ce qui permet de maintenir la page à jour et de lui conférer un certain dynamisme.