IDES Informations- und Dokumentationszentrum der EDK
IDES, das Informations- und Dokumentationszentrum der EDK, sammelt systematisch und publiziert Informationen zum schweizerischen Bildungswesen und Gesamtübersichten zu den Bildungssystemen in den 26 Kantonen. Abgedeckt werden Themenbereiche wie die Erziehungs- und Bildungspolitik in der Schweiz sowie Reglementierungen, Strukturen und laufende Entwicklungen aller Bildungsstufen. Sämtliche Produkte und Dienstleistungen sind auf Deutsch und auf Französisch verfügbar.
Auftrag
Das Informations- und Dokumentationszentrum IDES der EDK hat folgenden Auftrag: Informationen und Dokumentationen über Strukturen und Entwicklungen in Erziehung und Bildung in der Schweiz sammeln, erarbeiten und weitergeben; zudem soll das IDES die einschlägige Terminologie aufbauen und zur Verfügung stellen. Die hauptsächlichen Nutzenden des Zentrums sind die für Erziehung und Bildung zuständigen politischen Behörden und die kantonalen Verwaltungen. IDES wird aber auch oft von Presseleuten angegangen und für Informationen angefragt. Das Zentrum arbeitet eng mit der Abteilung Kommunikation des Generalsekretariates der EDK zusammen, um möglichst objektive Informationen zu manchmal sehr komplexen Fragestellungen liefern zu können.
Produkte und Dienstleistungen
Einige wenige Produkte und Dienstleistungen stehen ausschliesslich der EDK selbst resp. den kantonalen Erziehungsdirektionen und betroffenen Instanzen und Institutionen zur Verfügung, so etwa dokumentarische Recherchen, die Lieferung spezieller Informationen und der Überblick über die Tagespresse; das breite Publikum hat aber Zugang zu den meisten Informationen und Dokumenten, die das IDES sammelt.
Im Zentrum arbeiten sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (mit einem Pensum, das ca. sechs Vollzeitstellen entspricht). Hinzu kommen der Übersetzungsdienst für das Generalsekretariat der EDK und die Informatik, welche ebenfalls zum Zentrum gehören. Die meisten Produkte und Dienstleistungen des IDES werden über Internet zur Verfügung gestellt (www.ides.ch).
1. Überblick über das schweizerische Bildungswesen
Neben einer Kurzbeschreibung des schweizerischen Bildungswesens und einer grafischen Darstellung desselben kann in dieser Rubrik auch auf eine umfassende Darstellung des Bildungssystems (über www.educa.ch) zugegriffen werden. Diese enthält Informationen zu sämtlichen Unterrichtsstufen, zur Rechtslage, zu Lerninhalten und Aufnahmebedingungen sowie statistische Angaben. Weiter kann direkt zugegriffen werden auf die vom Bundesamt für Statistik (BFS) verantwortete Bildungsstatistik und auf Informationen zur Bildungsforschung, die von der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) zur Verfügung gestellt werden. Die SKBF ist von Bund und Kantonen beauftragt, ein zyklisches Bildungsmonitoring vorzunehmen (www.bildungsbericht.ch) und die Bildungsforschung zu koordinieren. Die SKBF verfügt über eine umfangreiche Dokumentation zu diesem Thema.
2. Berichte zu Umfragen, Zusammenfassungen von thematischen Studien
Das Sammeln und Publizieren von Informationen über kantonale Unterschiede im schweizerischen Bildungswesen gehört mit zu den Aufgaben des IDES. So stellt das Zentrum den Nutzerinnen und Nutzern etwa die Resultate der jährlichen Kantonsumfrage, welche zahlreiche thematische Aspekte sowie die Strukturen und Entwicklungsprojekte der Bildungssysteme erfasst, zur Verfügung. Zudem werden die Schulferienlisten 2010 und 2011 aufgeführt.
3. Kantonale Schulstrukturen
Das Zentrum stellt grafische Darstellungen der kantonalen Schulstrukturen zur Verfügung. Diese Darstellungen illustrieren die Strukturen und aktuellen Bildungsangebote jedes einzelnen Kantons. Sie stützen sich auf die jeweiligen kantonalen Rechtsgrundlagen und wurden in Zusammenarbeit mit den kantonalen Erziehungsdepartementen ausgearbeitet.
4. Dokumentationskatalog und Schweizerischer Dokumentenserver Bildung edudoc.ch
Die den Nutzerinnen und Nutzern von IDES zur Verfügung gestellte Suchmaschine ermöglicht es, gleichzeitig im EDK/IDES-Katalog (Dokumente in Papierform) und dem Schweizerischen Dokumentenserver Bildung edudoc.ch (Dokumente in elektronischer Form) zu suchen. Die Dokumente auf edudoc.ch können heruntergeladen werden (www.edudoc.ch; vgl. Kasten). Nutzerinnen und Nutzer können eine Liste mit den wöchentlichen Neuanschaffungen anfordern und den monatlich erscheinenden Newsletter forum@ides abonieren.
5. Sammlung von Lehrplänen
IDES erleichtert den Zugang zu sämtlichen aktuell für die obligatorische Schulzeit gültigen Lehrplänen. Nicht alle sind in elektronischer Form greifbar, was bewirkt, dass manchmal in mehreren Quellen gesucht werden muss. IDES stellt einerseits eine Linkliste mit sämtlichen Dokumenten zur Verfügung, die im Web greifbar und dem IDES bekannt sind, und andererseits eine Sammlung von Lehrplänen für die obligatorische Schulzeit in Papierform.
6. Online-Datenbanken zur Bildungsgesetzgebung und Terminologie
Das Institut für Föderalismus der Universität Freiburg führt im Auftrag der EDK ein Gesetzgebungs-Monitoring für den Erziehungs- und Bildungsbereich durch. Änderungen in der Gesetzgebung sowie parlamentarische Vorstösse werden dokumentarisch erfasst und einem definierten Benutzerkreis (vorwiegend den Erziehungsdepartementen) ab 2010 zur Verfügung gestellt.
IDES sammelt auf dieser Grundlage die wichtigsten Texte und stellt diese via edudoc.ch, dem Schweizerischen Dokumentenserver Bildung, zur Verfügung. Unter der entsprechenden Rubrik findet man Gesetzesentwürfe, Botschaften und parlamentarische Vorstösse. IDES erarbeitet zudem auf der Basis der rechtlichen Grundlagen gesamtschweizerische Zusammenstellungen zu ausgewählten Themen.
Weiter kann die aktuelle Gesetzgebung aller Kantone auf der Website Lexfind des Instituts für Föderalismus jederzeit abgerufen werden.
Die Terminologie-Datenbank von IDES deckt in erster Linie die Bildungsterminologie ab, liefert aber auch Informationen zu anderen Bereichen. Die Einträge werden in der Regel auf Deutsch und auf Französisch gelistet. Einige Einträge werden auch in Italienisch und Englisch angeboten. Sind Quellen und dazugehörige Erläuterungen in deutschem Wortlaut gehalten, so werden die meisten Definitionen zweisprachig (D/F) angeboten.
Schlussbemerkung
Das Informations- und Dokumentationszentrum IDES richtet sich in erster Linie an ein spezialisiertes Publikum. Es übernimmt in der föderalistisch organisierten und mehrsprachigen Schweiz, in der die Schule stark lokal, regional und kantonal geprägt und verankert ist, eine zentrale Rolle. Bildung und Erziehung sind in erster Linie eine Angelegenheit der 26 Kantone. Die Schweiz verfügt über kein nationales Erziehungsministerium. Umso wertvoller sind die von IDES gesammelten und zur Verfügung gestellten Dokumente und Dienstleistungen.
edudoc.ch (mr)
Zweck des Schweizerischen Dokumentenservers Bildung (edudoc.ch) ist es, die Dokumentation aus den Bereichen Bildungspolitik, Bildungsverwaltung, Bildungsplanung, Bildungsforschung und Bildungsentwicklung in der Schweiz in elektronischer Form zusammenzuführen und zur Verfügung zu stellen. Damit sollen mehrere Ziele verfolgt werden:
– Einen einheitlichen und strukturierten Zugang zu den Dokumenten der verantwortlichen Institutionen schaffen.
- Eine Plattform anbieten,welche die im Bereich Information und Dokumentation im Bildungswesen tätigen Partnerinstitutionen gemeinsam nutzen können.
- Den Benutzenden mittels einer transparenten Indexierung – zusätzlich zur Volltextsuche – Möglichkeiten zur thematischen Suche geben.
- Spezifische virtuelle Sammlungen anbieten, die den jeweiligen Bedürfnissen der Partnerinstitutionen entsprechen.
- Den Benutzenden einen differenzierten Zugang zu den Dokumenten ermöglichen.
- Ein personalisiertes Benachrichtigungssystem anbieten, das es ermöglicht, entweder per RSS-Feed oder per E-Mail Informationen zu erhalten, die vom Benutzenden definierten Kriterien entsprechen. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzungen hat das Informations- und Dokumentationszentrum IDES 2006 in Zusammenarbeit mit educa.ch ein Pilotprojekt lanciert, welches die Machbarkeit eines solchen Vorgehens aufzeigen sollte. Die Lösung, die von der technischen Seite her gewählt wurde, ist die Software CDS Invenio, welche unter freier Lizenz vom CERN entwickelt wurde (cf. http://cdsware.cern.ch/invenio/index.html). Die Software wurde nicht zuletzt deshalb ausgewählt, weil sie kompatibel zu den Tools der Open Archives Initiative OAI ist und über eine breite Basis von Entwicklern und Nutzern verfügt. Die Aufzeichnungen im Format MARC 21 werden in der XML-Syntax dargestellt und ermöglichen damit den verschiedenen Abteilungen der Partnerorganisationen eine problemlose Nutzung. edudoc.ch ist seit 2008 in Betrieb und versammelt verschiedene Institutionen unter einem Dach. Neben dem IDES tragen weitere Stellen dazu bei, den Server zu alimentieren, namentlich die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF), die Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik (SZH), das Institut de recherche et de documentation (IRDP) und das Schweizerische Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB). Auf der Grundlage eines Vertrages mit der EDK über Information und Dokumentation in der Berufsbildung beteiligt sich das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) ebenfalls massgeblich an diesem Projekt. Die Zusammenarbeit mit educa.ch im Projekt digitale Schulbibliothek, das den Zugang zu elektronisch gespeicherten Unterrichts- und Lernmaterialien ermöglicht, erwies sich als ausgesprochen ergiebig für die Schaffung von Synergien.
Die EDK Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) setzt sich zusammen aus den 26 kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren. Ziel der EDK ist es, Bildung und Kultur in der Schweiz zu koordinieren. Die EDK handelt subsidiär und erfüllt Aufgaben, die nicht von den Regionen oder Kantonen wahrgenommen werden können. Die EDK ist kein nationales Erziehungsministerium, sondern eine Koordinationsinstanz. In der Schweiz tragen die Kantone die Hauptverantwortung für Bildung und Kultur (cf. Artikel 62 und 69 der Bundesverfassung). Das Schulkonkordat von 1970 bildet die rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit der Kantone im Bildungs- und Kulturbereich. Grundlage der Aktivitäten der EDK bildet ein Tätigkeitsprogramm, in welchem jene Bereiche aufgeführt sind, welche in Bezug auf die obligatorische Schulzeit, die Sekundarstufe II, die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer etc. koordiniert werden müssen. Zu den zentralen, permanenten Aufgaben der EDK gehören die Interessenvertretung der Kantone gegenüber dem Bund, die internationale Zusammenarbeit, die Einhaltung und Umsetzung der bestehenden interkantonalen Vereinbarungen und auch der Betrieb und Unterhalt des Informations- und Dokumentationszentrums IDES. Weiterführende Informationen auf der Website der EDK: www.edk.ch